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Weiterer Termin

Bürgermeisterwahl in Remchingen: Weitere Vorstellungsrunde geplant

Mindestens fünf Kandidaten für die Bürgermeisterwahl in Remchingen, aber nur eine Vorstellungsrunde? Vielen ist das zu wenig, deshalb plant der Bürgerverein Darmsbach eine eigene Veranstaltung. Die soll am 26. Mai stattfinden.

Beim Bürgerverein in Darmsbach stellen sich die Kandidaten der Bürgermeisterwahl am 26. Mai vor. Der Verein will den Bürgern schon früh die Möglichkeit bieten, sich ein Bild von den Bewerbern zu machen.
Beim Bürgerverein in Darmsbach stellen sich die Kandidaten der Bürgermeisterwahl am 26. Mai vor. Der Verein will den Bürgern schon früh die Möglichkeit bieten, sich ein Bild von den Bewerbern zu machen. Foto: Julian Zachmann

In familiärem Rahmen soll die Vorstellungsrunde mit den Kandidaten der Bürgermeisterwahl beim Darmsbacher Bürgerverein in der Feldbergstraße 18 stattfinden. Die Idee kam vom Vorsitzenden Karl-Heinz Plangl, der beim Verein sofort auf offene Ohren stieß. „Vielen älteren Bewohnern aus Darmsbach und Nöttingen ist der Weg zur Kulturhalle in Wilferdingen zu weit. Außerdem ist die offizielle Vorstellungsrunde fünf Tage vor der Wahl zu spät“, schildert Plangl seine Beweggründe.

Vielen älteren Bewohnern aus Darmsbach und Nöttingen ist der Weg zur Kulturhalle in Wilferdingen zu weit.
Karl-Heinz Prangl, Vorsitzender des Bürgervereins Darmsbach

Beim Bürgerverein soll es persönlicher zugehen als in der Kulturhalle. Allen Kandidaten werden Fragen zu ihrer Person gestellt. Anschließend können die Bewerber Themen anschneiden und die Besucher Fragen stellen.

Kandidatin Julia Wieland, die wie alle Bewerber ungebunden an eine Partei antritt, begrüßt die Vorstellungsrunde des Bürgervereins: „Das finde ich wirklich toll. Solch ein Engagement ist bemerkenswert“, sagt die 28-Jährige.

Dass es nur eine offizielle Vorstellungsrunde der Gemeinde geben soll, findet sie schade. „Als Ortsvorsteherin von Huchenfeld weiß ich um die individuellen Unterschiede von Ortsteilen. Jeder Ortsteil hat seine eigenen Themen und Wünsche.“

Auch Bewerber Philipp Hildinger aus Eisingen hält die öffentliche Kandidatenvorstellung für wichtig, da sich die Wähler so gebündelt über alle Bewerber informieren könnten. Ein weiterer Termin wäre in Anbetracht der Gemeindegröße und der Kapazität der Kulturhalle sicher von der Bürgerschaft begrüßt worden, glaubt der Automobilkaufmann. Aus der Veranstaltung des Bürgervereins schließt der 35-Jährige, dass das Interesse der Bürgerschaft gegeben ist.

Bewerber sieht Remchinger Briefwähler im Nachteil

Den Termin für die offizielle Kandidatenvorstellung am 13. Juni findet Hildinger unglücklich gewählt, da dieser nur fünf Tage vor der Bürgermeisterwahl liegt. Wählerinnen und Wähler, die ihre Stimme per Briefwahl abgeben möchten, hätten das Nachsehen und könnten ihre Eindrücke aus der Vorstellung nicht in ihre Entscheidung einfließen lassen.

Eine Lanze für die Entscheidung der Gemeinde bricht der Remchinger Kämmerer Gerd Kunzmann, der ebenfalls bei der Bürgermeisterwahl am 18. Juni antritt: Die Gemeinde habe mit der Kulturhalle eine Einrichtung, die sehr gut für eine zentrale Kandidatenvorstellung geeignet sei.

Auch bei den vergangenen Bürgermeisterwahlen habe es nur eine zentrale öffentliche Vorstellung gegeben, so der 50-Jährige. Er werde im Wahlkampf bei vielen Veranstaltungen in allen Remchinger Ortsteilen anzutreffen sein. „Daher ist die vom Gemeinderat getroffene Regelung für mich in Ordnung.“

Auch Heiko De Vita (51) hält einen offiziellen Vorstellungstermin mit Blick auf Livestream und Aufzeichnungen für ausreichend. „Wären weitere Vorstellungsrunden geplant gewesen, hätte ich daran selbstverständlich ebenso gerne teilgenommen“, sagt der Leiter des Büros des Oberderdinger Bürgermeisters.

Termin für Vorstellungsrunde in Kulturhalle war bewusst gewählt worden

Der einzige Termin war von der Gemeinde bewusst so gewählt worden. Lieber einen zentralen Termin „als jeden Teilort hoch- und runterdeklinieren“, betonte der scheidende Bürgermeister Luca Wilhelm Prayon (CDU) bei einer Gemeinderatssitzung mit Blick auf Karlsbad, wo sich der einzige Bewerber, Björn Kornmüller, in jedem Ortsteil vorstellte.

Den späten Termin, fünf Tage vor der Wahl, begründet der stellvertretende Hauptamtsleiter Udo Stöckle mit den Pfingstferien und dem Feiertag am 8. Juni. Der fünfte Kandidat, der laut Stöckle vergangene Woche seine Bewerbungsunterlagen im Rathaus abgegeben hat, ist bisher noch nicht offiziell in Erscheinung getreten.

Den geplanten Livestream finden die Kandidaten gut, da dadurch auch Menschen die Vorstellungsrunde verfolgen können, die nicht in der Lage sind, zur Kandidatenvorstellung in die Kulturhalle zu kommen.

Livestream bald auch aus der Remchinger Gemeinderatssitzung?

Den Livestream hält Gerd Kunzmann in einer modernen Gemeinde wie Remchingen für selbstverständlich. Er sollte auch noch nachträglich abrufbar sein und somit allen Remchingern zur Verfügung stehen.

Die Veranstaltung online zu verfolgen und Tage später noch abrufen zu können, erhöhe sicher die Reichweite, sagt Philipp Hildinger. Live-Übertragungen sollten heute viel verbreiteter sein, findet Julia Wieland, die sich künftig auch Übertragungen aus den Gemeinderatssitzungen vorstellen kann.

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